Patagonischer Pfeffer

Aus den immergrünen Wäldern Südamerikas ist der einheimische Pfeffer (Drimys Winteri) eine Pflanze, die sich 200 Millionen Jahre nach Gondwanaland entwickelt hat und uns heute einlädt, uns mit einem uralten Geschmack zu verbinden.

Nach der Entdeckung der neuen Welt Amerikas folgte ein bis dahin in der Geschichte beispiellose Eroberungsfeldzug Spanischer und Portugiesischer Kolonialisten, ausgehend von der Karibik über Mittelamerika bis in weite Teile Südamerikas.

Während die großen Bevölkerungsgruppen der Maya, Inka oder Azteken binnen weniger Jahrzehnte ausgerottet wurden, ist es dem Volk der Mapuche-Indianer als einzigem indigenen Volk Amerikas über Jahrhunderte hinweg gelungen, sich durch erbitterten Widerstand der Kolonisation durch die Spanier zu entziehen und ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Ihr angestammtes Gebiet erstreckt sich auf die Staaten Argentinien und Chile. Im Mittelpunkt der Mapuche stand eine Pflanze, die wichtiger Bestandteil aller Zeremonien war – die Drimys winteri, der heilige Baum der Mapuche-Indianer. Rinde, Blätter und Früchte der Pflanze wurden von dem Volk für zahlreiche Anwendungen in der Heilmedizin und Rituale verwendet. Die Pflanze schütze, heilte Verletzungen und beugte gegen zahlreiche Krankheiten vor. Sie verlieh dem Volk Kraft und war das Symbol der Medizinmänner.

Ihren Namen Winteri oder Winterrinde verdankt die Pflanze Geschehnissen der ersten Weltumseglung der Flotte um Francis Drake. Im Dezember 1577 mit 5 Schiffen von Plymouth im Südwesten Englands gestartet, verlor die Expedition bereits früh 3 Schiffe. Bei stürmischer See im Südpazifik verloren sich auch die beiden übriggebliebenen Schiffe. Vize-Admiral und Kapitän John Winter brachte sein Schiff „Elizabeth“ an die chilenische Küste, da er und seine Crew unter Krankheiten wie Skorbut litten.

Blätter und Rinde des Baumes sind sehr würzig und voller Vitamin C und schon kurze Zeit später war die Besatzung wieder wohlauf. Deshalb bezieht sich der Name Winterli oder Winterrinde nicht auf die Jahreszeit Winter, sondern ehrt Kapitän John Winter.

Patagonien wird in zwei durch die Anden voneinander getrennte Großlandschaften unterteilt. Es besteht aus Westpatagonien, das überwiegend zu Chile gehört, und dem größtenteils zu Argentinien gehörenden Ostpatagonien.